Was man über Online Reviews wissen sollte
Unser heutiges Konsumverhalten spielt sich zu den größten Teilen im Internet ab. Das gilt natürlich auch für Nachforschungen und Meinungsbildung. Da wir es aber gerade in den letzten Jahren mit einer Schwemme an Falschinformationen und direktem Betrug zu tun haben, ist es wichtig, auch bei der Meinungsbildung gewisse Richtlinien zu beachten. Wir haben im Folgenden einmal erörtert, wie man einer Besprechung im Internet trauen kann, oder eben eher nicht.
Um welche Art von Produkt handelt es sich?
Das Produkt selbst gibt natürlich bereits zu Beginn einige Hinweise. Handelt es sich um eine Besprechung des Flughafens in Düsseldorf, ist das Geschriebene oft einfacher verständlich als ein Review eines komplexen Finanzproduktes. Generell kann man sagen, dass Besprechungen von greifbaren Produkten eher vertrauenswürdig sind, als Reviews von abstrakten Dingen wie Services, Software oder Informationen. Bei manchen Branchen, wie in der Finanzindustrie oder auch Kryptowährungen, liegt die Gefahr auf Betrug generell deutlich höher. Hier sollte man also auch bei den Reviews eher Vorsicht walten lassen. Bezahlte Besprechungen oder Reviews vom Anbieter selbst sind hier nicht unüblich.
Wo stammt das Review eigentlich her?
Es lohnt sich durchaus, sich einmal den Account des Reviewers anzusehen. Handelt es sich um eine reale Person? Gibt es noch weitere Besprechungen zu ähnlichen Produkten? Sind diese kritisch, oder zumindest ausbalanciert? Oder handelt es sich auf der anderen Seite um einen anonymen Account ohne Hinweise auf andere Aktivitäten? Falls das so ist, sollten die Alarmglocken angehen. Hier kann es sich um einen gefälschten Account oder sogar einen Bot handeln. Auch bei Video-Reviews gibt es keine Garantie, dass es sich um eine ehrliche Besprechung handelt. Wenn der Reviewer selbst im Video in Erscheinung tritt, ist das aber zumindest ein gutes Zeichen.
Besteht das Review schon seit längerem?
Handelt es sich um ein schon länger existierendes Produkt, kann man den Besprechungen, die schon länger bestehen, eher Glauben schenken. Falls sich diese nämlich als falsch herausstellen sollten, fällt das der Gemeinschaft der Nutzer schnell auf. Es ist zudem immer dann verdächtig, wenn genau zur Veröffentlichung eines Produktes oder eines Films eine große Menge an Besprechungen erscheint, besonders wenn diese sich alle ähnlich anhören. Daher lohnt es sich immer, das Datum der Besprechung zu prüfen. Hat der Besprecher einen regelmäßigen Rhythmus an Veröffentlichungen, dann ist das generell als ein gutes Zeichen zu bewerten.
Wie sieht es mit dem Inhalt aus?
An der Art und Weise, wie eine Besprechung verfasst ist, kann man gewisse Rückschlüsse auf die Glaubwürdigkeit ziehen. Falls sie nur sehr kurz und nur aus wenigen Worten oder Sätzen besteht, ist das oft ein schlechtes Zeichen. Handelt es sich eher um eine detaillierte Besprechung mit positiven und kritischen Aspekten, spricht das für die Vertrauenswürdigkeit des Besprechers. Auch kann man am Stil und dem Inhalt schnell sehen, ob der Besprecher das Produkt auch tatsächlich selbst genutzt hat, bzw. den Film selbst gesehen hat. Falls sich das gesamte Review eher vage hält und keine konkreten Informationen liefert, sollte man dann doch lieber Abstand nehmen.
Ist das Review eine Ausnahme?
Wer sich für ein neues Produkt entscheiden möchte, der sollte natürlich mehr als nur ein einziges Review lesen. Wenn man zwischen dem Flughafen Berlin Schönefeld oder Brandenburg entscheiden muss, dann ist eine Meinung nicht immer ausreichend. Stellt man nun fest, dass ein einziges Review stark vom Konsens abweicht, kann das zwei Dinge bedeuten: Entweder es handelt sich um das einzige unglaubwürdige Review, oder aber das einzige mit Glaubwürdigkeit. Steht das einzige voll ausformulierte Review einer Schwemme an kurzen, nicht detaillierten Besprechungen gegenüber, kann man daraus seine Schlüsse ziehen.
Kontext ist letztlich immer entscheidend
Bei der Einschätzung von einem Review ist der Kontext natürlich maßgeblich mitentscheidend. Hier hilft es immer, sich ein Bild von der allgemeinen Meinung zu machen, die zum entsprechenden Produkt vorherrscht. Es lohnt sich dabei, sich einmal die Ausnahmen anzusehen. Diese geben dann einen guten Indikator dafür, welcher Seite man eher vertrauen sollte. In einer Zeit von bezahlter Werbung und KI-generiertem Content ist es sehr wichtig, nicht alles, was man liest, gleich für bare Münze zu nehmen. Besonders vor größeren Entscheidungen zum Kauf sollte man sich daher ein wenig Zeit lassen, bevor man zum Geldbeutel greift. Wer übrigens einmal gute Erfahrungen mit einem Reviewer hatte, sollte diesem dann auch in der Zukunft Gehör schenken.